Wie gehe ich mit Lampenfieber um?


Eine der am häufigsten gestellten Fragen an einen Medientrainer ist: Wie gehe ich mit Lampenfieber um? Dabei ist es ganz gleich, ob ein Trainingsteilnehmer als Fachmann vor der Kamera stehen soll, als Referent eine Präsentation vorstellen wird oder demnächst als Redner vor Publikum spricht. Eine gewisse Aufregung wird immer dabei sein. Denn die Angst, sich zu blamieren, einen Black-out zu erleiden oder einfach als Redner zu versagen, ist vor öffentlichen Auftritten jeglicher Art ganz real und ganz normal.


Hier einige Tipps & Tricks, um Lampenfieber in die richtigen, in die kreativen Bahnen zu leiten:

1. Die innere Unruhe akzeptieren

In bestimmten Grenzen ist Lampenfieber durchaus erwünscht. Es aktiviert nämlich die notwendige Energie und Leistungsbereitschaft. Das weiß jeder Leistungssportler vor einem Wettkampf, jeder Schauspieler vor einer Premiere oder jeder TV-Moderator vor einer großen Live-Show. Nur wer innerlich "aufgeladen" ist, besitzt die entsprechende Dynamik und das Durchhaltevermögen für die Herausforderung, die bevorsteht. Kämpfen Sie nicht gegen Ihre innere Anspannung und Ihr Lampenfieber an! Körperliche Reaktionen wie Herzklopfen und feuchte Hände signalisieren Ihnen, dass Ihr gesamter Organismus mitspielt, dass er die notwendigen Energien bereitstellt. Registrieren Sie die Anspannung als etwas Positives und freuen Sie sich darüber! Und Sie sollten wissen: Vom Lampenfieber dringt weniger nach draußen, als Sie denken. Von dem, was Sie fühlen, sieht der Zuschauer nur etwa ein Achtel. Wenn Sie innerlich ein bisschen nervös sind, sieht das kein Mensch. Wenn Sie innerlich sehr nervös sind, dann sehen Sie nach außen hin ein bisschen nervös aus. Und wenn Sie innerlich total außer Kontrolle geraten sind, dann wirken sie für den Betrachter vielleicht etwas bekümmert.

Oder wie es der US-Talkmaster Dick Cavett mal ausdrückte: "Ihren Nerven mögen Ihnen tausend Elektroschocks verpassen, der Zuschauer sieht bloß ein paar Zuckungen."

2. Die eigene Atmung kontrollieren

Wer Angst hat oder aufgeregt ist, der atmet flacher. Die Atmung ist ein feiner Messfühler für die Gemütslage eines Menschen. Doch Sie können Ihren Atem kontrollieren und dadurch Stress besser bewältigen. Atmen Sie tief durch, wenn Sie Aufregung verspüren. Das baut Spannung ab. Machen Sie sich bewusst, dass Sie niemals unter Atemnot leiden werden. Denn beim Sprechen fließt automatisch genau die Menge Luft in Mund und von dort in die Lunge, die Sie brauchen. Bei großer Aufregung hilft auch, einfach mal die Augen schließen und ruhig ein- und ausatmen. Dabei sollten Sie sich ganz auf die Atmung konzentrieren und an nichts anders denken, schon gar nicht an den bevorstehenden Auftritt. Wenn Sie dann merken, der Puls beruhigt sich und Sie sind entspannt, dann sind sie reif für die Bühne oder die Kamera.

3. Das „Monster“ einfach rauslassen

Wenn Sie vor einem Auftritt – sei es vor einer Kamera oder auf einer Bühne – einen immensen inneren Druck verspüren, der Sie fast zu zerreißen droht, dann lassen Sie diesen Druck einfach raus. Schneiden Sie die schlimmste Grimasse, die Sie kennen! Schreien Sie die Anspannung heraus! Verrenken Sie Ihren Körper (ohne sich zu verletzen)! Dies alles machen Sie aber bitte ohne Zeugen, auf einer Toilette, in einem Vorraum oder irgendwo, wo Sie allein sind. (Nicht, dass Sie noch eingeliefert werden in einer Jacke, die nur von hinten zu öffnen ist.) Nach dieser Übung fühlen Sie sich auf jeden Fall besser, frischer. Und Sie sind hellwach für eine optimale Präsentation vor Publikum.

Autor

BMTD

Daniel Baumbach

Kontakt: www.medienspezialist.com

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